Ironman Serie

Ergebnisse Ironman Frankfurt 2012

Marino Vanhoenacker ist der neue Kaiser des Frankfurter Römerbergs. In 8:03:31 Stunden gewann der Belgier die elfte Auflage der Frankfurter Sparkasse Ironman European Championship. Nach sechs Siegen beim Ironman Austria legte der Belgier - auch bekannt als König von Klagenfurt – am Main einen beeindruckenden Auftritt hin. Er gewann mit klarem Vorsprung vor dem besten Deutschen Sebastian Kienle (8:09:55) und Clemente Alonso aus Spanien (8:14:04). „Ich bin sehr glücklich mit diesem Sieg“, erklärte Vanhoenacker in Ziel, „es war ein harter Tag, und ich hatte unterwegs viele Zweifel.“

Im Wasser hatte Vanhoenacker in der zweiten Gruppe um den Anschluss gekämpft, denn an der Spitze des Feldes drückte insbesondere der starke Altersklassenathlet Bart Colpaert aufs Tempo. Erst kurz vor dem Schwimmausstieg aus dem Langener Waldsee witschte der Franzose Stephane Poulat vor Colpaert in die Führungsposition und stürmte nach 44:15 Minuten als Erster aus dem Wasser. Innerhalb weniger Sekunden folgten die weiteren fünf Mitstreiter der Spitzengruppe, zu der auch Topfavorit Andreas Raelert (44:20) und der Vorjahreszweite Jan Raphael (44:21) gehörten. Nach 45:07 Minuten kam Marino Vanhoenacker als Zehnter aus dem Wasser, Sebastian Kienle lag in 48:58 Minuten bereits etwas zurück.

Auf dem Rad übernahm schnell Andreas Raelert das Kommando, der bald gemeinsam mit Jan Raphael lange Zeit das Tempo machte. Marino Vanhoenacker schloss nach 40 Kilometern zu den Führenden auf und kontrollierte danach das kleine Feld der vier Führenden mit Andreas Raelert, Jan Raphael und Stephane Poulat. Im Dauerregen fuhr nach 87 Kilometern auch Sebastian Kienle zur Gruppe auf – er hatte seinen Rückstand permanent schmelzen lassen und drückte nun bald als Führender der Vierergruppe selbst aufs Gas. Pech hatten derweil kurz danach Poulat und Raelert, die beide auf nasser Fahrbahn wegrutschten. Andreas Raelert kämpfte sich zwar wieder heran, büßte auf dem Rad aber entscheidend Zeit ein. Der Topfavorit erreichte die zweite Wechselzone mit mehr als elf Minuten Rückstand als Fünfter. 

Im Marathon kontrollierte Marino Vanhoenacker das Rennen mit einem beherzten Stil. „Schon das Radfahren war enorm hart“, sagte er im Ziel, „ich fand es auch nicht so toll, dass Sebastian auf den ersten 20 Kilometern gemeint hat, dass er so extrem Druck machen muss.“ Marino Vanhoenacker konnte darüber im Ziel lächeln, aber auf der Strecke drückte Verfolger Kienle gewaltig. Auf der ersten Hälfte des Marathons sank der Vorsprung von Vanhoenacker deutlich unter die 2-Minuten-Marke – und Kienle lief auf eine Marathonzeit von 2:42 Stunden zu. Nach der Halbmarathonmarke begann der Belgier jedoch, seinen Vorsprung wieder auszubauen. Zehn Kilometer vor dem Ziel lag Vanhoenacker gut viereinhalb Minuten vor Sebastian Kienle – und dürfte endgültig vom Titel träumen. 
Bis Kilometer 41 wirkte Marino Vanhoenacker hoch konzentriert, dann ließ er seiner Freude freien Lauf. Auf dem roten Zielteppich feiert er mit den Zuschauern und ließ sich unter dem Zielturm anschließend selbst genauso wie der umjubelte Zweite Sebastian Kienle von den Fans auf dem Römerberg feiern. Als neuer Kaiser vom Frankfurter Römer.

Ironman Frankfurt 2012 Top 20 Männer:

1 (1) Vanhoenacker Marino 2 M BEL Finish 08:03:31
2 (2) Kienle Sebastian 3 M GER Finish 08:09:55
3 (3) Alonso-McKernan Clemente 5 M ESP Finish 08:14:04
4 (4) Raelert Andreas 1 M GER Finish 08:17:36
5 (5) Raphael Jan 38 M GER Finish 08:18:17
6 (6) JURKIEWICZ Jérémy 34 M FRA Finish 08:23:24
7 (7) Vuckovic Stephan 4 M GER Finish 08:31:37
8 (8) Widmann Uwe 42 M GER Finish 08:37:40

9 (9) Santamaria Alejandro 46 M ESP Finish 08:38:45
10 (10) Colpaert Bart 169 M BEL Finish 08:40:18
11 (11) Lyatskiy Andrey 13 M RUS Finish 08:41:49
12 (12) Schmid Stefan 20 M GER Finish 08:44:49
13 (13) Schifferle Mike 6 M SUI Finish 08:45:12
14 (14) Van der Meer Edo 31 M NED Finish 08:49:50
15 (15) Knoepke Daniel 266 M GER Finish 08:51:05
17 (16) Grigoryev Alexander 10 M RUS Finish 08:52:52
18 (17) Küfner Sebastian 274 M GER Finish 08:53:20
19 (18) Kunath Sven 276 M GER Finish 08:53:59
20 (19) Bischof Marcel 43 M GER Finish 08:54:57

Caroline Steffen hat bei der elften Frankfurter Sparkasse Ironman European Championship auf beeindruckende Weise ihren Titel verteidigt. Die 33-jährige Schweizerin feierte in 8:52:33 Stunden einen überragenden Sieg. Steffen verwies die Deutsche Anja Beranek auf Platz zwei (9:05:41), Dritte wurde die Britin Corinne Abraham (9:21:03). „Mir gefällt es hier so gut, ich glaube, ich komme wieder“, sagte Steffen nach dem Zieleinlauf spontan, so glücklich war sie, "mir ging es den ganzen Tag über gut." 

Es hatte unterwegs auch nahezu alles wie am Schnürchen geklappt für die Schweizerin vom Thuner See, lediglich das Wetter bereitete ihr unterwegs etwas Sorgen. „Auf dem Fahrrad hat es angefangen zu regnen, und da kamen die Gedanken an letztes Jahr wieder hoch, und ich dachte, oh nein, nicht schon wieder“, erklärte Steffen nach dem Zieleinlauf. Im Vorjahr hatte sie einen Marathon der Leiden erlebt und nach klarer Führung beim Radfahren beim Laufen auf dem Weg zum Sieg noch viel Zeit verloren.

Diesmal allerdings lief es rund: Nach 48:58 Minuten kam Steffen zeitgleich mit Sebastian Kienle aus dem Wasser – sie lag damit auf Platz drei des Frauen-Rennens. In 45:04 Minuten erreichte die US-Amerikanerin Amanda Stevens als schnellste Schwimmerin im Langener Waldsee die weltbeste jemals erzielte Schwimmzeit im Ironman. Auf Platz zwei lag nach dem Schwimmen die Deutsche Anja Beranek (48:39), die auf dem Rad sofort dran blieb, als der Steffen-Express mächtig Fahrt aufnahm. In 4:52:34 Stunden fuhr Caroline Steffen eine glänzende Zeit, nur eine gute Minute langsamer als bei ihrem Radrekord im Vorjahr (4:51:07).

„Auf der zweiten Runde beim Radfahren kam dann auch noch die Sonne raus“, sagte Steffen später lächelnd. Und mit der Sonne wurde Steffen immer schneller. „Mein Ziel war heute, den Titel zu verteidigen, wenn möglich mit einer Zeit unter 9 Stunden“, sagte sie. Entsprechend fokussiert ließ die Spiezerin den Marathon angehen: Wie ein Schweizer Uhrwerk lief sie kontrolliert Kilometer für Kilometer, ohne zu überziehen, ohne Schwäche zu zeigen. Auch der Streckenrekord von 8:51:25 Stunden (Chrissie Wellington/2008) schien lange machbar.
In 8:52:33 Stunden verpasste Caroline Steffen den Wellington-Rekord nur knapp, aber sie lief unter anderem in die Favoritenrolle für die Ironman-Weltmeisterschaft am 13. Oktober auf Hawaii. Neben den exzellenten Leistungen im Wasser und auf dem Rad stimmte vor allem auch Steffens Marathonzeit: 3:06:52 Stunden. 
Im Marathon bewies auch Anja Beranek enorme Stärke. Nach dem herausragenden Radfahren (4:54:50) konnte sie auch beim Laufen Akzente setzen und den Verfolgerinnen klar machen, dass Platz zwei nur über sie gehen würde. Während die Top 10 beim Laufen noch einmal ordentlich durchgemischt wurde, blieb Platz zwei zementiert. „Ich habe fest an mich geglaubt“, sagte Anja Beranek im Ziel, "ich bin unheimlich glücklich über meinen zweiten Rang." Mit fester Motivation kämpfte sich auch die Britin Corinne Abraham durchs Feld. Sie war Achte nach dem Radfahren und lief dank eines Marathon von 3:08:14 Stunden aufs Treppchen. Auf Platz vier lief strahlend anschließend die Darmstädterin Susan Dietrich in 9:22:07 Stunden als hessische Lokalmatadorin am Römerberg in ein pures Ironman-Party-Erlebnis ein. 

Top 20 Frauen:

1 Steffen Caroline 50 F SUI Finish 08:52:33
2 Beranek Anja 55 F GER Finish 09:05:41
3 Abraham Corinne 72 F GBR Finish 09:21:03
4 Dietrich Susan 57 F GER Finish 09:22:07
5 Goos Sofie 59 F BEL Finish 09:28:03
6 Hufe Mareen 69 F GER Finish 09:31:32
7 Stevens Amanda 70 F USA Finish 09:33:10
8 Wurtele Heather 73 F CAN Finish 09:42:10
9 Möller Kristin 74 F GER Finish 09:43:48
10 Pekerman Nina 64 F ISR Finish 09:55:38
11 Grosse Bianca 621 F GER Finish 09:58:13
12 Friedrich Katrin 490 F GER Finish 10:04:46

13 Thalmann Lucia 775 F SUI Finish 10:06:00
14 Giehl Caprice 491 F GER Finish 10:08:22
15 Germann Désirée 613 F SUI Finish 10:09:16
16 Tessaro Michela 773 F ITA Finish 10:13:11
17 Harari Lotty 630 F PAN Finish 10:16:26
18 Schaller Alexandra 497 F SUI Finish 10:25:22
19 Wydra Julia 501 F GER Finish 10:27:10
20 Nishiuchi Maki 63 F JPN Finish 10:35:44

Triathlon News vom: 08. Jul 2012
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