Anfang 2013 bin ich auf den Israman durch diverse Triathlonzeitschriften aufmerksam geworden. Im Januar? Israel? 2-90-21 ?? 1700 Höhenmeter???
Naja, die Bilder sahen toll aus. Und da ich in den letzten 2 Jahren ein paar olympische Distanzen mit nem guten Leihrad gefinisht habe, dachte ich mir ... Machste!!!
Kurz gesagt: Anmeldung, Rennrad kaufen, Flüge+Mietwagen+Hotel buchen, Training Training Training
Was ich damit sagen will, auch als Einsteiger kann man sich im Triathlon mal hohe Ziele setzen. Was ich nicht bedachte ist, dass ich ja auch im Winter trainieren muss. Also Spinning im Studio und draußen ein paar lange Ausfahrten. Leider haben wir hier bei uns keine Berge, sodass ich keine Ahnung hatte, auf was ich mich einlassen würde...
Angekommen in Eilat ging es ab zur Registrierung. Alles war super professionell vorbereitet und die Leute waren extrem freundlich. Nächsten Tag Race-Briefing auf Englisch mit Angehörigen und Favoriten, Fahrrad-Check und Physiotherapie. Abends Einchecken in die Wechselzone.
Nun zum Rennen. Bei aufgehender Sonne ging es ins kristall-klare Rote Meer. Man musste aufpassen, dass man an den Füßen des Vordermanns dranbleibt und nicht nur Augen für Korallenriffe, Fische, Yachten und die umliegenden Berge hat. In der Wechselzone lief alles bestens organisiert, so dass das Radfahren entspannt beginnen konnte.
Für mich hieß es, locker angehen lassen. Ich wusste ja, dass es gleich zu Beginn auf den ersten 15km circa 800m bergauf gehen sollte. So radelte ich locker dahin, wechselte in den kleinsten Gang und spulte mal sitzend mal stehend die Straße rauf. Allen anderen ging es ja auch so, doch trotzdem hatten viele noch einen lockeren Spruch und beste Wünsche parat.
Ab dem Punkt T2 (bei 15km) ging es dann weiter durch die spektakuläre Wüstenlandschaft der Negev-Mountains. Die Sonne im Rücken, einige Anstiege und tolle Verpflegungsstellen weiter, waren die 90km auch ziemlich schnell rum. Wir hatten wohl dieses Jahr Glück mit dem Wind, denn anders ist es bei uns im Norden auch nicht wirklich.
In der T2 hatte ich 2 Leute die sich lächelnd um mich gekümmert haben, kurze Zeitansage und ab, den Berg wieder runter nach Eilat. Man merkt förmlich wie man fliegt und jeder Schritt vom Oberschenkel abgefedert werden muss. Die Sonne knallt von oben und vom Roten Meer weht ein kühlender Wind entgegen. Später, nach ca. 13km, Richtung Dolphin Reef dann kein Schatten und kein Wind, dafür aber extreme Hitze. Wenn man's nicht gewohnt wird, muss man da halt durch. Zum Glück kommen von anderen Teilnehmern aufmunternde Worte und die Zuschauer tragen einen an der Strandpromenade ins Ziel.
Für mich war der Israman nach sechseinhalb Stunden vorbei. Vielen Dank an die Organisatoren, Helfer und anderen Isra(wo)men!!!
PS: der Muskelkater ist nach 5 Tagen noch nicht weg :-)))